Die/Der Chili Drucken
Geschrieben von: Frank   
Sonntag, 12. April 2009 um 15:59

Die/der Chili - allgemein 

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse) 
Gattung: Capsicum 

Arten
- annuum (annuus einjährig) 
- frutescens (frutex (= Busch)) 
- baccatum (baccatus, baccifer - Beeren bzw. Früchte tragend ) 
- chinense (chinensis beschreibt Herkunftsland: China - was allerdings nicht stimmt!!!) 
- pubescens (pubescens flaumig behaart) 


Grundlegende Unterschiede: 


Annuum 
- entgegen der Namensbedeutung zeigt sich in der Praxis, dass fast alle C.Annuum auch mehrere Jahre gepflegt werden können (überwintern). 
- Größe: bis zu 150 cm
- Beeren wachsen in der Regel nach unten hängend, es gibt aber auch Ausnahmen wie den Sibirischen Hauspaprika (Beeren wachsen stehend).
- verholzen relativ leicht 
- Blüten weiß/lila Ausbildung - einzeln / hängend, aber auch stehend (bei dieser Art soll als einzige das Ausbrechen der ersten Blüte sinnvoll sein [non testatum]) 
- leicht zu kreuzen 
- Blätter und Wuchs sind so variabel, dass daran nicht sicher die Art bestimmt werden kann (können teilweise auch behaart sein)
- Wuchsform: allgemein buschig; (gilt allerdings nicht für alle Jalapeno-Sorten) 
- Blattform: zugespitzt, 5 - 25 cm lang und 3-15 cm breit; 
- Verfärbungen an Stielen, Zweigen und Astgabeln: lila/blau/grau 
- Samen-Eigenschaften: gelb / glatt 
- Beispiele: Gemüsepaprika, Anaheim, Jalapeno, Tepin 
- Anbau: gelten als pflegeleicht, Düngung empfohlen, Schädlingsanfällig (Blattläuse) 

Frutescens 
- Größe: bis zu 200 cm
- Wuchsform: strauchförmig
- Früchte: zeigen in der Regel nach oben (aufrechtstehend)
- Blüten: weiß/grünlich Ausbildung eine Blüte pro Verzweigung; blau-violette Staubbeutel, z.T. auch gelb 
- Samen:  gelb / glatt 
- Blätter am Rand gewellt und spitz 
- Beispiele: Malagueta, Tabasco 
- Anbau: schwieriger, langsames Wachstum, hoher Wuchs 

Baccatum 
- Größe: sehr groß, bis über 200 cm
- Wuchsform:
- Blattform: bis zu 30 cm lang und 20 cm breit
- Blüten: weiß/gelblich/grünlich; Ausbildung 1 bis 3 Blüten im Knoten; mit z.T. gelben Flecken und gelben Staubbeuteln
- Samen: gelb / glatt
- Besonderheit: späte Blütenbildung; relativ Schädlingsresistent
- Beispiele: Lemon Drop, Peri Peri 
- Anbau: sehr pflegeleicht, schnellwachsend, hohe Pflanzen, ertragreich, Düngung erforderlich

Chinense 
- Blüten: weiß/gelblich/grünlich; Blüten an kurzen Blütenstielen mit fünfblättrigen leicht grünlich-gelben Kronblättern; Staubbeutel blau-violett; 2 bis 7 Stück im Knoten; hängend, aber auch stehend vorkommend. Bei manchen Arten (z.B. Jolokia) sind im Hauptknoten mehr Blüten als in den Knoten der weiteren Verzweigungen.
- Größe: bis zu 75 cm
- Wuchsform: buschig; früh verzweigend, breit wachsend 
- Blattform: eliptisch, nicht behaart, bis zu 10 cm lang; wirken "zerknittert" aufgrund schnelleren Wachstums der Blattfläche im Vergleich zu den Blattadern
- leicht zu kreuzen 
- Samen: gelb/gewellt 
- Beipiele: Habanero, Scotch Bonnet, Red Savina, Fatalii, Bih/Bhut/Naga Jolokia 
- Anbau: ertragreich bei viel Sonne und Wärme, Düngung erforderlich, langsam an Sonne gewöhnen, Blütenreste entfernen, Blätter sind oft ohne ersichtlichen Grund verformt 

Pubescens 
- Größe: bis zu 200 cm
- Wuchsform: strauchförmig, buschig, frühe Verzweigung
- Blüten: eine bis drei große Blüten pro Knoten, blau-violett gefärbte Kronblätter, die zum Zentrum hin heller werden können.
- Blattform: oval
- Blätter: Behaarte Blätter / Zweige / Stamm - kurz: alles ausser Blüten und Früchte  
- Besonderheit: Pflanze duftet; baumartiges Aussehen
- soll bis -5°C aushalten - Praktische Erfahrung: verträgt mal niedere Temperaturen, ist aber nicht frostsicher im deutschen Anbaugebiet. 
- Beeren: sie sind bis zu 8 cm breit und bis zu 9 cm lang, mit stark variierenden Formen, wobei die Spitze der Früchte stumpf, manchmal sogar eingedrückt ist. Die reifen Früchte sind gelb bis orange oder dunkelrot, manchmal bräunlich – fast reif sind viele auch eine Zeit lang schwarz.
- Samen: schwarz/bräunlich 
- relativ schwer (mit anderen Arten) zu kreuzen 
- Beipiele: Rocoto (Rocoto Manzano Rojo, Rocoto Canario), Chile de Seda, Locoto (in Bolivien & Peru so bezeichnet), Chile Peron 
- Anbau: benötigen Nachtabsenkung der Temperatur, wenig Dünger

 

Aktualisiert am Samstag, 25. Mai 2013 um 20:16